Chronik
- ↓ Die Gründungsjahre
- ↓ Zwischen den Weltkriegen
- ↓ Aufschwung und Niedergang
- ↓ Der Neuanfang
- ↓ Endlich ein Zuhause
- ↓ 100 Jahre Musikverein
Die Gründungsjahre (1905-1916)
Einige Dorfhonoratioren und eine Hand voll Musiker, die bereits zusammen musizierten, gründeten am 1. Oktober 1905 den Musikverein Bichl. Ziel war es, die Musik in Bichl zu fördern, sowie das kulturelle und gesellige Leben zu verschönern.
Zum 1. Vorsitzenden des jungen Vereins wurde Sigmund Eisele bestimmt. Schulung und Aufbau der Kapelle übernahm der pensionierte Lehrer Wilhelm Stemmer. Beim Cäcilienball, am 26. November 1905, war der erste offizielle Auftritt der Musikkapelle. Ein Jahr später zählte der Musikverein bereits 106 Mitglieder.
In der ersten Satzung aus dem Jahre 1910 ist zu lesen: "Die Wirksamkeit des Vereins äußert sich durch einstudieren gediegener Musikstücke in regelmäßigen Proben und deren öffentlicher Aufführung. Zu diesem Zwecke sind jährlich zwei größere Produktionen oder Unterhaltungen zu veranstalten."
Der Musikverein beteiligte sich in den folgenden Jahren an vielen örtlichen Ereignissen und veranstaltete jährlich ein Frühjahrskonzert, einen Masken- und einen Cäcilienball.
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Zwischen den Weltkriegen (1917-1945)
Der Schmiedemeister Andreas Hagn führte den Musikverein ab 1908, durch die Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit, bis zu seinem Ableben am 20. Juni 1942. Insgesamt 34 Jahre lenkte er die Geschicke des Vereins - so lange wie kein anderer! Am 27. Juni 1942 wurde er von der Musikkapelle, unter Anteilnahme der gesamten Bichler Gemeinde, zur letzten Ruhe geleitet.
Der zweite Weltkrieg hinterließ bei der Musikkapelle tiefe Wunden. Immer öfter halfen Musiker der benachbarten Orte aus, um die einberufenen Kollegen zu ersetzen.
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Aufschwung und Niedergang (1946-1974)
In der Zeit von Mitte 1942 (Ableben von Andreas Hagn) bis Ende 1949 gibt es keine Unterlagen über den Musikverein. Da in der Jahreshauptversammlung am 18. Dezember 1949 von Neuwahlen, nicht aber von einer Neugründung, die Rede ist, kann angenommen werden, dass der Musikverein auch während dieser Zeit existierte.
Auch in etwa um diese Zeit, muss durch Hinzunahme von Klarinetten, der Wandel, von der ursprünglichen Blechmusik, zur Harmoniemusik vollzogen worden sein. Ab den 50er Jahren sind erstmals Fotos mit Klarinetten erhalten. Damit hatte auch Bichl jene Entwicklung genommen, die seit der Jahrhundertwende nach und nach bei allen bayerischen Kapellen zu beobachten war.
Im Jahr 1957 wurde das Neujahrsanblasen, ein alter Brauch der während der Kriegszeit untergegangen war, wieder eingeführt. Dabei wurde zwischen Neujahr und Heilig-Drei-König im Ort selbst und den zum Vereinsbereich gehörenden Orten "Ober- und Untersteinbach", sowie "Rain" und "Schögger am Rain" an jedem Haus ein musikalischer Neujahrsgruß vorgebracht. Dieser schöne Brauch hat sich bis in unsere Zeit erhalten.
In den 70er Jahren gerieten Verein und Kapelle erneut in Schwierigkeiten, zeitweise war sogar von Auflösung die Rede. In dieser Zeit bestimmten auswärtige Kapellen das musikalische Leben in Bichl.
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Der Neuanfang (1975-1993)
Dem 1. Vorsitzenden Jakob Geiger gelingt 1974, durch die Anwerbung 12 junger Musikanten, die Wiederbelebung der Bichler Musikkapelle. Bereits ein Jahr später, am "Heiligen Abend" 1975, traten die jungen Musiker erstmals bei der Christmette auf.
Im Jahr 1978 wurde der Musikverein Mitglied im Musikbund von Ober- und Niederbayern, Bezirksverband Oberland. Seit der Neuorganisation des Musikbundes 1982, gehört der Musikverein dem Bezirk Isar-Mangfall an.
Mit dem Bichler Franz Behm konnte 1984 ein erfahrener Musiker als neuer Dirigent gewonnen werden. Unter seiner Führung entwickelte sich die Kapelle kontinuierlich weiter und nahm an den Musikfesten des Bezirks "Isar-Mangfall" im Musikbund von Ober- und Niederbayern und an anderen Musikfesten, wie zum Beispiel beim 1. Deutschen Bundesmusikfest 1990 in Trier, mit großen Erfolgen teil.
Auch bei verschiedenen anderen Anlässen im In- und Ausland, wie zum Beispiel beim Salzsiederfest in Bad Salzuflen, beim Bundeskanzler in Bonn, im Kölner Dom, oder in Layen in Südtirol, konnten die Musikanten ihr Können zeigen.
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Endlich ein Zuhause (1994-2004)
Im Jahr 1994 wurde das seit vielen Jahren vorhandene Problem eines geeigneten Proberaumes gelöst. Gemeinsam mit dem Spielmannszug und dem Trachtenverein wurden der Musikkapelle von der Gemeinde Bichl mehrere Räume im Keller des neuen Kindergartens zur Verfügung gestellt.
Mit vereinten Kräften wurden die neuen Räume von den beteiligten Vereinen ausgebaut und konnten Anfang 1995 endgültig bezogen werden. Damit hatte die Musikkapelle Bichl nach 90 Jahren endlich ein Zuhause gefunden.
Im Mai 2000 verstarb unser Vorstandsmitglied Anni Oberwallner. Anni und ihr Mann Josef gehörten nicht nur viele Jahre zur Vorstandschaft des Musikvereins, sondern sie waren auch die größten Förderer des Vereins. Der Familie Oberwallner verdanken wir den größten Teil der Proberaumeinrichtung, eine Tuba, bestickte Pulttücher und vieles mehr.
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100 Jahre Musikverein (ab 2005)
Nach dem 100-jährigen Gründungsjubiläum, das der Musikverein Bichl, mit 16 befreundeten Kapellen und Spielmannzügen, gemeinsam mit den Bichler Vereinen feiern konnte, ergab sich ein erneuter Führungswechsel. Peter Hlawatsch übernahm das Amt des Dirigenten und Thomas Huber wurde Musikmeister.
Im Jahr 2013 erhielt der Musikverein, aus der Hand des bayerischen Kunstministers Dr. Wolfgang Heubisch, die "Pro-Musica-Plakette". Eine Würdigung des über 100 Jahre währenden Einsatzes, für Kultur und Brauchtum, im Bereich der Blasmusik.
Ob Standerl oder Gartenfest; ob Hochzeit oder Beerdigung - wo immer es geht ist die Musikkapelle zur Stelle und leistet ihren Beitrag zum kulturellen Leben in der Gemeinde. Darüber hinaus bietet der Musikverein mit Neujahrsanblasen, Frühjahrskonzert, Standkonzert und Bergmesse eine breite Palette von Veranstaltungen, die aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken sind.
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Information am Rande
Vorsitzende
1905-1907 | Sigmund Eisele |
1908-1942 | Andreas Hagn |
1943-1948 | nicht besetzt |
1949-1956 | Georg Strobl |
1956-1972 | Franz Pfund |
1973-1985 | Jakob Geiger (Glasnbauer) |
1985-2003 | Nikolaus Hanfstingl sen. |
2003-2022 | Hans Huppenberger |
seit 2022 | Josef Pössenbacher |
Musikmeister
1949-1956 | Georg März |
1956-1958 | Peter Geißler |
1958-1973 | Fritz März |
1973-1976 | Peter Geißler und Fritz März |
1976-1985 | Nikolaus Hanfstingl jun. |
1985-1989 | Michael Eberl |
1989-1990 | Siegfried Gürtler |
1990-1991 | Peter Hanfstingl |
1992-1999 | Hans Huppenberger |
1999-2000 | Markus Demmel |
2001-2004 | Hans Huppenberger |
2004-2006 | Franz Gerg |
2006-2012 | Thomas Huber |
2012-2016 | Benedikt Schwaller |
2016-2022 | Anton Peschl |
Dirigenten
1905-1910 | Wilhelm Stemmer |
1910-1922 | Benedikt Fendt |
1922-1933 | Hans Bauer |
1933-1949 | Josef Schmid |
1949-1956 | Michael Geiger (Koanz) |
1957-1975 | nicht besetzt |
1975-1980 | Hermann März und Benno Winkler |
1980-1983 | Georg Hofbauer und Alfons Pletz |
1984-1998 | Franz Behm |
1998-1999 | Peter Hanfstingl |
2000-2005 | Bernhard Ley |
2005-2015 | Peter Hlawatsch |
seit 2015 | Benedikt Schwaller |