Musikverein Bichl

Musikverein Bichl

Bayerische Blasmusik im Dienste der Dorfgemeinschaft

Das Bild zeigt Musiker bei der Bergmesse an der Bichler Hütte im Jahr 2009.

Chronik

Die Gründungsjahre (1905-1916)

Einige Dorfhonoratioren und eine Hand voll Musiker, die bereits zusammen musizierten, gründeten am 1. Oktober 1905 den Musik­verein Bichl. Ziel war es, die Musik in Bichl zu fördern, sowie das kulturelle und gesellige Leben zu verschönern.

Gruppenbild um 1900. Es zeigt neun Musiker mit Blechblasinstrumenten.

Zum 1. Vorsitzenden des jungen Vereins wurde Sigmund Eisele bestimmt. Schulung und Aufbau der Kapelle übernahm der pensionierte Lehrer Wilhelm Stemmer. Beim Cäcilienball, am 26. November 1905, war der erste offizielle Auftritt der Musik­kapelle. Ein Jahr später zählte der Musik­verein bereits 106 Mitglieder.

In der ersten Satzung aus dem Jahre 1910 ist zu lesen: "Die Wirk­sam­keit des Vereins äußert sich durch einstudieren gediegener Musikstücke in regel­mäßigen Proben und deren öffentlicher Aufführung. Zu diesem Zwecke sind jährlich zwei größere Produktionen oder Unterhaltungen zu veranstalten."

Der Musikverein beteiligte sich in den folgenden Jahren an vielen örtlichen Ereignissen und veranstaltete jährlich ein Frühjahrskonzert, einen Masken- und einen Cäcilienball.

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Zwischen den Weltkriegen (1917-1945)

Der Schmiedemeister Andreas Hagn führte den Musikverein ab 1908, durch die Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit, bis zu seinem Ableben am 20. Juni 1942. Insgesamt 34 Jahre lenkte er die Geschicke des Vereins - so lange wie kein anderer! Am 27. Juni 1942 wurde er von der Musik­kapelle, unter Anteil­nahme der gesamten Bichler Gemeinde, zur letzten Ruhe geleitet.

Der zweite Weltkrieg hinterließ bei der Musik­kapelle tiefe Wunden. Immer öfter halfen Musiker der benach­barten Orte aus, um die einberufenen Kollegen zu ersetzen.

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Aufschwung und Niedergang (1946-1974)

In der Zeit von Mitte 1942 (Ableben von Andreas Hagn) bis Ende 1949 gibt es keine Unterlagen über den Musik­verein. Da in der Jahres­haupt­versammlung am 18. Dezember 1949 von Neuwahlen, nicht aber von einer Neugründung, die Rede ist, kann angenommen werden, dass der Musik­verein auch während dieser Zeit existierte.

Marschmusik 1955. Das Bild zeigt 10 Musiker die Dorfstraße entlang marschieren. Allen voran geht der Dirigent Michael Geiger (Koanz von Untersteinbach).

Auch in etwa um diese Zeit, muss durch Hinzunahme von Klarinetten, der Wandel, von der ursprünglichen Blech­musik, zur Harmonie­musik vollzogen worden sein. Ab den 50er Jahren sind erstmals Fotos mit Klarinetten erhalten. Damit hatte auch Bichl jene Entwicklung genommen, die seit der Jahr­hundert­wende nach und nach bei allen bayerischen Kapellen zu beobachten war.

Im Jahr 1957 wurde das Neujahrs­anblasen, ein alter Brauch der während der Kriegs­zeit untergegangen war, wieder eingeführt. Dabei wurde zwischen Neujahr und Heilig-Drei-König im Ort selbst und den zum Vereins­bereich gehörenden Orten "Ober- und Unter­steinbach", sowie "Rain" und "Schögger am Rain" an jedem Haus ein musi­ka­lischer Neujahrs­gruß vorgebracht. Dieser schöne Brauch hat sich bis in unsere Zeit erhalten.

In den 70er Jahren gerieten Verein und Kapelle erneut in Schwierig­keiten, zeitweise war sogar von Auflösung die Rede. In dieser Zeit bestimmten auswärtige Kapellen das musikalische Leben in Bichl.

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Der Neuanfang (1975-1993)

Dem 1. Vorsitzenden Jakob Geiger gelingt 1974, durch die Anwerbung 12 junger Musikanten, die Wieder­belebung der Bichler Musik­kapelle. Bereits ein Jahr später, am "Heiligen Abend" 1975, traten die jungen Musiker erstmals bei der Christmette auf.

Jungmusiker 1975. Das Bild zeigt 12 junge Musiker im Altarraum der St. Georg-Kirche.

Im Jahr 1978 wurde der Musik­verein Mitglied im Musikbund von Ober- und Niederbayern, Bezirks­verband Oberland. Seit der Neu­organisation des Musikbundes 1982, gehört der Musik­verein dem Bezirk Isar-Mangfall an.

Mit dem Bichler Franz Behm konnte 1984 ein erfahrener Musiker als neuer Dirigent gewonnen werden. Unter seiner Führung entwickelte sich die Kapelle kontinuierlich weiter und nahm an den Musik­festen des Bezirks "Isar-Mangfall" im Musikbund von Ober- und Niederbayern und an anderen Musik­festen, wie zum Beispiel beim 1. Deutschen Bundes­musikfest 1990 in Trier, mit großen Erfolgen teil.

Auch bei verschiedenen anderen Anlässen im In- und Ausland, wie zum Beispiel beim Salz­siederfest in Bad Salzuflen, beim Bundes­kanzler in Bonn, im Kölner Dom, oder in Layen in Südtirol, konnten die Musikanten ihr Können zeigen.

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Endlich ein Zuhause (1994-2004)

Im Jahr 1994 wurde das seit vielen Jahren vorhandene Problem eines geeigneten Proberaumes gelöst. Gemeinsam mit dem Spielmannszug und dem Trachten­verein wurden der Musikkapelle von der Gemeinde Bichl mehrere Räume im Keller des neuen Kinder­gartens zur Verfügung gestellt.

Mit vereinten Kräften wurden die neuen Räume von den beteiligten Vereinen ausgebaut und konnten Anfang 1995 endgültig bezogen werden. Damit hatte die Musik­kapelle Bichl nach 90 Jahren endlich ein Zuhause gefunden.

Im Mai 2000 verstarb unser Vorstands­mitglied Anni Oberwallner. Anni und ihr Mann Josef gehörten nicht nur viele Jahre zur Vorstand­schaft des Musik­vereins, sondern sie waren auch die größten Förderer des Vereins. Der Familie Oberwallner verdanken wir den größten Teil der Probe­raum­einrichtung, eine Tuba, bestickte Pulttücher und vieles mehr.

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100 Jahre Musikverein (ab 2005)

Nach dem 100-jährigen Gründungsjubiläum, das der Musikverein Bichl, mit 16 befreundeten Kapellen und Spielmann­zügen, gemeinsam mit den Bichler Vereinen feiern konnte, ergab sich ein erneuter Führungs­wechsel. Peter Hlawatsch übernahm das Amt des Dirigenten und Thomas Huber wurde Musikmeister.

Gruppenbild zum 100-jährigen Jubiläum. Es zeigt 19 Musiker und einen Taferljungen. Im Hintergrund ist die Dorfkirche St. Georg zu sehen.

Im Jahr 2013 erhielt der Musikverein, aus der Hand des bayerischen Kunstministers Dr. Wolfgang Heubisch, die "Pro-Musica-Plakette". Eine Würdigung des über 100 Jahre währenden Einsatzes, für Kultur und Brauchtum, im Bereich der Blas­musik.

Ob Standerl oder Gartenfest; ob Hochzeit oder Beerdigung - wo immer es geht ist die Musik­kapelle zur Stelle und leistet ihren Beitrag zum kulturellen Leben in der Gemeinde. Darüber hinaus bietet der Musikverein mit Neujahrs­anblasen, Frühjahrs­konzert, Standkonzert und Bergmesse eine breite Palette von Veran­stal­tungen, die aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken sind.

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Information am Rande

Vorsitzende

1905-1907 Sigmund Eisele
1908-1942 Andreas Hagn
1943-1948 nicht besetzt
1949-1956 Georg Strobl
1956-1972 Franz Pfund
1973-1985 Jakob Geiger (Glasnbauer)
1985-2003 Nikolaus Hanfstingl sen.
2003-2022 Hans Huppenberger
seit 2022 Josef Pössenbacher

Musikmeister

1949-1956 Georg März
1956-1958 Peter Geißler
1958-1973 Fritz März
1973-1976 Peter Geißler und Fritz März
1976-1985 Nikolaus Hanfstingl jun.
1985-1989 Michael Eberl
1989-1990 Siegfried Gürtler
1990-1991 Peter Hanfstingl
1992-1999 Hans Huppenberger
1999-2000 Markus Demmel
2001-2004 Hans Huppenberger
2004-2006 Franz Gerg
2006-2012 Thomas Huber
2012-2016 Benedikt Schwaller
2016-2022 Anton Peschl

Dirigenten

1905-1910 Wilhelm Stemmer
1910-1922 Benedikt Fendt
1922-1933 Hans Bauer
1933-1949 Josef Schmid
1949-1956 Michael Geiger (Koanz)
1957-1975 nicht besetzt
1975-1980 Hermann März und Benno Winkler
1980-1983 Georg Hofbauer und Alfons Pletz
1984-1998 Franz Behm
1998-1999 Peter Hanfstingl
2000-2005 Bernhard Ley
2005-2015 Peter Hlawatsch
seit 2015 Benedikt Schwaller

SiteInfo

Dies ist ein Auszug aus der Website "www.musikverein-bichl.de".
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